Die optimale Glaukomdiagnostik.

Das Glaukom ist gekennzeichnet durch einen charakteristischen kontinuierlichen Verlust von Nervenfasern des Sehnervenkopfes.  Dieser Verlust wird durch eine zunehmende Aushöhlung des Sehnervenkopfes für den Augenarzt schon im Frühstadium sichtbar und führt beim Patienten im Spätstadium zu einer Gesichtsfeldeinschränkung und im Extremfall zur Erblindung. Die Erkrankung wird erst dann vom Patienten selbst bemerkt.

Zur Früherkennung des Glaukoms ist die Messung des Augendruckes und die Untersuchung des Sehnervenkopfes erforderlich.
 Für Mitglieder der gesetzlichen Krankenversichung wird diese freiwillige Zusatzleistung zum Preis von € 20,- angeboten.

Zur Diagnostik dieser Erkrankung, welche eine wesentliche Erblindungsursache in Westeuropa darstellt, stehen in der Praxis folgende Untersuchungsmethoden zur Verfügung:

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Messung des Augendruck mittels Non-Contact-Tonometer (links) mittels Applanations-Tonometrie (rechts)

Der Augendruck sollte sich im Normbereich, d.h. zwischen 5 und 21 mmHg bewegen. Es lohnt sich eine Hornhautdickenmessung durchzuführen. Die Geräte sind auf eine bestimmte Hornhautdicke geeicht. Aber Sie haben möglicherweise eine dickere oder dünnere Hornhaut. Im ersten Fall müssen vom gemessenen Augendruck einige mmHg abgezogen und im anderen Fall addiert werden.

Ein normaler Augendruck bedeutet aber nicht, daß ein Glaukom dadurch ausgeschlossen werden kann. Eine exakte Papillendiagnostik muß folgen. Dies kann ebenfalls in der Praxis durchgeführt werden und zwar mittels direkter und indirekter Ophthalmoskopie. Bei einem verdächtigen Befund wird zunächst die Funktion des Sehnerven mittels einer Gesichtfelduntersuchung geprüft.

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Hierzu steht ein Gerät zur Verfügung, welches sowohl eine abgestufte statische Präzisions-Perimetrie als auch eine dynamisch kinetische Perimetrie durchführen kann. Im ersten Fall werden kleine feststehende Lichtpunkte in einem bestimmten Winkel zur Sehachse dargeboten und der Patient muß angeben ob er sie erkennt. Im zweiten Fall wird ein Lichtpunkt definierter Leuchtdichte von außen nach innen geführt und der Patient gibt an, ob bzw. ab wann er den Lichtpunkt sieht.

Außerdem kann auf Wunsch eine exakte Ausmessung der Morphologie des Sehnerven (HRT) nach Höhen und Tiefen sowie nach Breite und Volumen des nervalen Randsaumes erfolgen. Auch geringe Verschlechterungen können mit Hilfe dieser Untersuchung objektiv erfaßt werden. Auf diese Weise ist eine optimale Kontrolle des Therapieerfolges bei Patienten mit grünem Star möglich.

Die letztgenannte Untersuchung stellt eine freiwillige Zusatzuntersuchung dar und ist im Leistungskatalog der Krankenkassen nicht enthalten. Für Mitglieder der gesetzlichen Krankenversichungen kostet diese Untersuchung € 80,-.

Und wir können es immer genauer: Die Untersuchung der Nervenfaserschicht (RNFL) beim Glaukom mit optischer Cohärenztomographie (OCT)

Neben den Veränderungen, die der grüne Star (Glaukom) am Sehnervenkopf verursacht, kommt es zu einer Verdünnung der Nerverfaserschicht der Netzhaut.
Die Dicke der Nervenfaserschicht wird mit der Optischen Kohärenz-Tomographie (OCT) durch eine kreisfömige Schnittdarstellung um den Sehnervenkopf ausmessbar. Sie wird in kurzer Untersuchungszeit ohne Risiken und ohne Berührung des Auges durchgeführt.

Durch beide Untersuchungen wird die Verlaufskontrolle oder die Früherkennung der Glaukomerkrankung sehr gut möglich.

Wenn nicht der Verdacht einer schnellen Verschlechterung besteht, reicht meist eine Kontrolle nach ein oder zwei Jahren aus, um zu beurteilen, ob eine Therapie nötig ist oder eine bestehende Therapie umgestellt werden muss.

Diese Untersuchung gehört leider bis heute nicht zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenkasse und muss daher selbst bezahlt werden.

Die Behandlung des Grünen Star besteht in der Senkung des Augendrucks mittels Augentropfen – doch ein langsamer Therapiewandel stellt sich ein:

SLT (selektive Laser-Trabekuloplastik)

zur schmerzfreien schonenden Senkung des Augeninnendrucks

Drucksenkenden Augentropfen haben oft Nebenwirkungen: Allergische Erscheinungen an den Lidern, Rötung der Bindehaut, Trockenheitsgefühl, Blutdruckdruckabfall, verlangsamter Herzschlag, Verschlechterung des Asthma,u.s.w.

Ausserdem fällt es vielen Patienten schwer, die Tropfen selbstständig anzuwenden oder regelmäßig daran zu denken.

Was tun, wenn die für die Therapie notwenigen Tropfen nicht eingenommen werden können oder wollen? Gibt es andere Möglichkeiten, wenn Augentropfen nicht vertragen oder bei zittriger Hand nicht zielsicher getropft werden können?

Die Antwort ist ja. Dank medizinischen Fortschritts, kommen heute andere moderne Verfahren zum Einsatz, wie z.B. die SLT Lasertherapie.
Bei Unverträglichkeit von Tropfen und überhöhtem Augendruck wird üblicherweise operiert. Seit wenigen Jahren gibt es bei der Glaukomerkrankung zusätzlich eine spezielle Lichtbehandlung: den SLT-Laser. Diese schonende Therapie nimmt eine Zwischenstellung ein. Sie steht zwischen der klassischen Augentropfengabe und der invasiven Therapie, der Augenoperation.
Der Laser verbessert den Abfluss im Auge, im Trabekelwerk des Schlemmschen Kanals. Dieses Gewebe wirkt wie ein dünner Schwamm, durch den das Augenwasser versickert. Auf der Schwammoberfläche lagern sich bei der Glaukomerkrankung Proteine ab, was zu einer Verstopfung führt. Diese Ablagerungen werden durch den Laser zerkleinert und sogenannte Reinigungszellen, die Makrophagen, transportieren die mikro-kleinen Partikel ab.
Reicht eine Laserbestrahlung nicht aus, so kann man sie mehrmals wiederholen. Die Behandlung ist schmerzfrei und äußerst schonend, da es nicht wie bei früheren Laser-Verfahren zu Gewebsverbrennungen führt sondern lediglich der Körper selbst angeregt wird, schädliche Ablagerungen zu beseitigen.
Wenn der SLT-Laser wirkt, dann sinkt auch der Augendruck. Wenn die Drucksenkung ausreicht, dann ist keine zusätzliche Tropfentherapie notwendig oder kann auf weniger nebenwirkungsreiche Tropfen umgestellt werden. Ansonsten bringt manchmal die Kombination des Lasers mit Augentropfen die gewünschte Augendrucksenkung, wenn Augentropfen alleine nicht zum Erfolg führten.

Diese neue, moderne Therapie wird von allen Krankenkassen bezahlt.
Vielleicht kann auch Ihr Augendruck auf diese Weise gesenkt werden. Weitere Fragen dazu beantworten wir Ihnen gerne.